Briefmarathon: Briefe schreiben für Menschenrechte

Der 10. Dezember ist der Internationale Tag der Menschenrechte. Amnesty International möchte mit dem Briefmarathon an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der UNO erinnern, die an diesem Tag im Jahr 1948 unterzeichnet wurde und heuer ihren 70. Geburtstag feiert.

Jedes Jahr im Dezember schreiben hunderttausende engagierte Menschen auf der ganzen Welt im Rahmen dieser Aktion Millionen Briefe, Faxe, E-Mails und Postkarten zugunsten von Menschen, die sich in Gefahr befinden.

Teilnahme und Anmeldung

Durch eine Teilnahme am Briefmarathon setzen sich die Schüler/Innen für Menschenrechte ein. Außerdem werden Kompetenzen wie z. B. politische Partizipation, Solidarität und das Verfassen von formellen Briefen gefördert. Mit der Aktion wird das Bewusstsein der Schüler/Innen für Menschenrechte, Verantwortung und Unrecht gestärkt und sie erfahren, dass sie handlungsmächtig sind und etwas bewirken können.

Teilnehmen können alle SchülerInnen ab 14 Jahren.

Der Briefmarathon findet heuer von 3.-17. Dezember 2018 statt.
Eine Anmeldung ist ab sofort bis spätestens 4. November 2018 möglich.

Anmeldung unter https://www.amnesty.at/academy/schule/briefmarathon-fuer-schulen/

Ablauf des Briefmarathons

Anhand von ausgewählten Fällen werden konkrete Menschenrechtsverletzungen aufgezeigt. Durch die Appellbriefaktion wird den SchülerInnen eine Mitgestaltungsmöglichkeit an ihrer Umwelt angeboten.

Die Briefe sind für die Betroffenen (z.B. Folteropfer, Gewissensgefangene, FrauenrechtlerInnen,...) und ihre Angehörigen ein wichtiges Zeichen der Solidarität und ein Signal gegen das Vergessen. Mit regelmäßigen Updates werden die Klassen über die weitere Entwicklungen bei den einzelnen Fällen auf dem Laufenden gehalten.

Teilnehmende Klassen/LehrerInnen erhalten folgendes Unterrichtsmaterial:

  • Fallbeschreibungen inklusive Briefvorlagen
  • Fragen zu den Fällen
  • eine Methoden- sowie Stundenbild-Empfehlung
  • allgemeine Informationen zum Thema "Menschenrechte"

Einbau des Briefmarathons im Unterricht

Der Briefmarathon lässt sich in viele Fächer einbauen: Geschichte und Sozialkunde, Politische Bildung, Philosophie, Geografie und Wirtschaftskunde, Religions- und Ethikunterricht oder Soziales Lernen. Die Materialien werden auch in Englisch, Spanisch und Französisch als Download angeboten und eignen sich daher auch für den Fremdsprachenunterricht.

Einige der Erfolge durch den Briefmarathon:

  • Eine Studentin saß über 1 Jahr im Gefängnis, weil sie einen friedlichen Protestmarsch von Studierenden in Myanmar organisiert hat. Sie wurde dank des internationalen Drucks durch den Briefmarathon entlassen.
  • Ein kubanischer Umweltaktivist wurde nach kubanischem Strafrecht zu einem Jahr Haft wegen Verleumdung verurteilt, weil er zwei ForstaufseherInnen beleidigt haben soll. "Verleumdung" enspricht jedoch nicht dem Völkerrecht und bedeutet eine Einschränkung des Rechts auf freie Meinungsäußerung. Er wurde dank des Briefmarathons freigelassen.
  • Einem malaysischen Karikaturisten drohte eine jahrzehntelange Haftstrafe, nur weil er sich kritisch über die Justiz geäußert hat. Nun wurden alle Anklagen gegen ihn fallen gelassen.
  • Eine Menschenrechtsverteidigerin war über 2 Jahre inhaftiert, weil sie sich friedlich für Landrechte in Kambodscha eingesetzt hatte. Ihre Freilassung wurde vom kambodschanischen König angeordnet.

Ziele des Briefmarathons

  • Menschenrechte erfahrbar machen - das geschieht durch die Verbindung zur eigenen Lebensrealität der SchülerInnen und Anknüpfungspunkte zur tagesaktuellen Menschenrechtssituation.
  • Stärken erkennen und einsetzen - das lässt SchülerInnen Verantwortung spüren und dass sie gegen Unrecht aktiv werden können.
  • Alle Menschenrechte für alle - das kann erst Realität werden, wenn Menschen über ihre eigenen Menschenrechte Bescheid wissen und den Rechten anderer mit Respekt begegnen.

Im Jahr 2017 wurden 1,8 Millionen Aktionen weltweit im Rahmen des Briefmarathon 2017 zugunsten von Menschen in Gefahr gesetzt! Österreichweit wurden über 34.000 Appelle von mehr als 13.000 Menschen verschickt, davon 3.700 SchülerInnen.

Setzen Sie sich gemeinsam mit Ihren SchülerInnen für Menschenrechte ein!