Strategien gegen Erschöpfung und Burnout
Bei der Tagung "Beratung im schulischen Kontext" drehte sich alles um die (psychische) Gesundheit von Lehrenden. Auf Grund von immer höher werdenden Belastungen und Anforderungen sind vor allem Lehrkräfte von Burnout & Co betroffen. Die Tagung fand am 26. März 2015 im Schloss Puchberg statt.
Strategien gegen Erschöpfung und Burnout
Von Schulen wird heute sehr viel mehr verlangt als früher. Gesellschaftliche Veränderungen, größere Erwartungen, eine kritische Öffentlichkeit - dies sind nur einige Punkte, die auf Schulleiter und Lehrkräfte einwirken. Allzu oft führen diese hohen Anforderungen zu Erschöpfungszuständen oder Burnout. Die Tagung "Beratung im schulischen Kontext" will Hilfestellungen geben, um die (psychische) Gesundheit von Lehrenden zu erhalten.
Dr. Christine Böckelmann: Beratung auf stürmischer See
Über die Bedeutung von Beratung in einer von Reform- und Umbruchssituationen gekennzeichneten Schullandschaft referierte die Rektorin der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Böckelmann erläutert in ihrem Vortrag folgende Punkte näher:
- Schule als öffentliche Institution
- Die Lehrperson als Forschungsgegenstand
- Die allgemeine Berufssituation
- Den Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und Lehrberuf
Die Rektorin zeigt in ihren Ausführungen, wie wichtig der Faktor "Soziale Inklusion" ist. Unterstützung von der Schulleitung, ein gutes soziales Klima an der Schule, ein Kollegium, das sich gegenseitig unterstützt und wertschätzt und der Glaube, gute Resultate zu erzielen, können Wunder bewirken. Sind diese Rahmenbedingungen gegeben, dann ist das Risiko einer Erkrankung, Erschöpfung oder der inneren Kündigung weit geringer.
Dr. Lisa Tomaschek-Habrina: Coaching am Rande von Burnout
Die Referentin ist Leiterin des Instituts ibos für Burnout und Stressmanagement und geht in ihrem Vortrag auf Methoden der Burnout-Prävention und auf die Steigerung der Resilienz, also der psychischen Widerstandsfähigkeit, ein. Erschöpfung und Burnoutgefährdung sind vor allem im schulischen Kontext keine Seltenheit - darum ist es wichtig, Strategien zu entwickeln, runter zu kommen und sich zu erholen. Bei Lehrkräften ist die emotionale Erschöpfung um Vieles höher als die körperliche, was auf die vielfältigen sozialen und interpersonellen Aufgaben zurückzuführen ist. Zudem weist der Berufsstand die höchste Burnoutquote auf - das zeigt, es ist Handlungsbedarf!
Dr. Olaf Axel Burow: Positive Pädagogik: Durch Schulentwicklung zum Glück?
Vom Burnout ist das Bildungssystem besonders betroffen - was kann Schulentwicklung dazu beitragen, dass die (psychische) Gesundheit der Lehrkräfte erhalten bleibt? Dieser Frage geht der Erziehungswissenschafter von der Uni Kassel in seinen Ausführungen nach. Die Motivation, Engagement und Enthusiasmus sind dabei bedeutende Faktoren. "Der entscheidende Punkt ist nicht der Enthusiasmus für das Fach, sondern für das Unterrichten", so Burow und ergänzt "In Finnland fragen sie nicht "Können Sie gut Flöte spielen, sondern haben Sie Lust, Kindern Flöte spielen beizubringen" - also das pädagogische Interesse". Weiters zeigt er auf, was das Schulklima, die Teamkultur und Wertschätzung für das Wohlbefinden aller Beteiligten bewirken können.
Kabarett: Beratung im schulischen Kontext
Ingrid Breitwieser fasste auf humoristische Art und Weise die Inputs des Vormittags der Tagung "Beratung im schulischen Kontext" zusammen.
Veranstalter des Symposiums ist das Beratungszentrums für Schulen und Lehrkräfte der Diözese Linz in Kooperation mit dem Zentrum für Beratung der Pädagogische Hochschule Zürich.
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